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" Dat Leven De Grolländers "
Seekiste eines oldenburger
Grolanner
Da
die Matrosenrolle forderte: "Ein jeder muss zur Reise völlig ausgerüstet, mit Kleidern und dgl. hinlänglich versehen sein“ wurde die Winterzeit von den Familien der Grönlandfahrer genutzt um ihre Männer auszurüsten. Stiefel und strapazierfähige Kleidung wurden angefertigt und dann kam der Tag der Vormusterung. Der Kommandeur benötigte Leicht- und Vollmatrosen, Bootsmänner, Speckschneider, Harpuniere und Steuerleute, des weiteren benötigte er einen Koch, Schiffszimmermann, Segelmacher und Küper. Wer ausgewählt wurde konnten entscheiden, ob er als Partfahrer außer einem Handgeld Anteil am Fangerlös haben wollte, oder ob er lieber für einen fixen Monatslohn anheuern wollte. Dann unterzeichnete er die Musterrolle mit Heimatadressen und Unterschrift, mit denen sie auch den Empfang des Handgeldes bestätigten und die Bedingungen der Reederei über das Leben an Bord anerkannten." |
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so z. B. | |||||
„Ein jeder muss zur Reise völlig ausgerüstet, mit Kleidern und dgl. hinlänglich versehen sein. Niemand darf ohne Bewilligung des Commandeurs sich von Bord entfernen; viel weniger eine Chaloupe [Schaluppe] vom Schiff nehmen und damit an Land fahren. Ein jeder muss auf sein Quartier achten, mit der Chaloupe auf Brandwache liegen, und darf sich nicht von seinen Kleidern entlösen, damit jeder einzelne, wenn der Kommandeur “Fall“ beordert, stets bereit ist und der Fang nicht gehindert werde. Zu den Andachtsübungen hat sich ein jeder einzufinden, überhaupt hat sich jeder einzelne der Frömmigkeit zu befleißigen, um des Segens des Allmächtigen würdig zu werden. Wer sich den Anordnungen des Kommandeurs widersetzt, verliert nicht allein seinen vollen Verdienst, sondern wird auch, dem Befinden nach, an Leib und Leben einer Bestrafung unterworfen werden. Das Mitnehmen und Übernehmen von Spirituosen ist strengstens verboten." | |||||
Wenn sich dann der Frühling begann (so Anfang März) ging man noch einmal in die Kirche denn: "Kein guter Boots- und Steuermann ohn' Beten und Singen fahren kann." Und mit seiner Seemannskiste ging es dann an Bord und die Fahrt begann. Bei günstigen Winden konnte das Fanggebiet bereits nach zwei Wochen erreicht werden, doch oftmals war die Anreise mehr als doppelt so lang.
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Im Fanggebiet, stiegen die Steuerleute in das Krähennest (Ausgucktonne) welches am Vormast oder auch Großmast befestigt war und die Jagd nach dem Wal begann. Wurde ein Wal oder dessen weithin sichtbares und hörbares Atemblasen ausgemacht, rief der Ausguck: " Wal vorut! " oder " Fall överall "
Nun wechselte der Commandeur ins Krähennest und lenkte von dort die Jagd.
Zwischenzeitlich war die Mannschaft in ihren Schaluppen (bis zu sechs
Schaluppen hatte ein ’Waler’ ) und näherte sich ihrer Beute. Die
Besatzung der Schaluppe, die den Wal als erste erfolgreich harpunierten,
erhielt zusätzliche Fangprämie was die Männer zusätzlich anspornte.
Vorn am Bug der Schaluppe stand der Harpunier, in diesem Moment der
wichtigste Mann, und dirigierte seine Ruderer bis auf ca. 6m an den Wal
heran.
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Der Commandeur Westermeyer, der Mitte des 19Jhd. 30 Grönlandfahrten machte, berichte über den Todeskampf des Wals folgendes: |
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" Mit mächtigen Schlägen (der Walfänger nennt sie "de Dodsläge")
peitschte der Wal noch einmal die schäumende, von Blut getränkte See.
In diesem entscheidenden Moment haben sich alle Boote in
gemessener Entfernung zu halten, wenn sie nicht Gefahr laufen wollten, dass
sie kentern. Hat der
Fisch seine " Dodsläge " getan, dann neigt sich der gewaltige
Körper zur Seite; er ist tot. In
diesem Augenblick erschallt von den Booten ein dreimaliges kräftiges
"Hurra! ", das
von der Mannschaft des Schiffes, wenn es nahe genug ist, beantwortet
wird. "
Seefahrer und Bauern im Kirchspiel Altenesch um 1800, Klaus
Grotevent, |
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Nun folgt die Bergung des Fanges.
Nachdem die Harpuniere ihre Lanzen und Leinen geborgen haben, wird ein Zugseil an der Fluke befestigt, der Kadaver zum Fangschiff geschleppt und längsseits genommen. Über Taljen an den Masten wird der Fang etwas aus den Wasser gehoben und mittels Haken am Kopf und Schwanz befestigt. Jetzt beginnt das " Flensen " |
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Der Commandeur Westermeyer berichtet darüber: | |||||
" Dann beginnt das Abspecken. Speckschneider und Speckschneiders Maat
begeben sich in langen Stiefeln, die mit Eiskrabben versehen sind, auf
den Kopf des Fisches; erster und zweiter Harpunier und Steuermann gehen
auf den Rumpf. Alle fünf Mann sind mit langstieligen Beilen, den
sogen. Speckspaten, versehen. Sie beginnen nun, den Speck 3
Fuß breit streifenweise herauszulösen, indem sie die Haut, die bis zu
1,5 Fuß dick ist, durchhauen. An den Streifen werden Taljen oder
Flaschenzüge befestigt. Die Kentertalje hat ihr Ende am Gangspill
festgemacht. Die Mannschaft dreht in fröhlichem Gesang die
Spille; allmählich und unter Beistand des Offiziers auf dem Fisch, der
mit dem Messer tüchtig nachhilft, lösen sich die Speckstreifen.
Nur in der Mitte bleibt ein Streifen Speck stehen, das Kenterstück; mit
Hilfe dieses am Fisch festsetzenden Teiles wird der Fisch, wenn die
eine Seite abgespeckt ist, umgedreht oder gekentert. Die 18 Fuß
lange Zunge wurde in 4 Stücken an Deck geholt; das Auslösen der Barten,
die das so begehrte Fischbein liefern, geschieht mittels zwei Fuß
langer, zweischneidiger Messer. Die größte der Barten war 11 Fuß
lang. Die Kinnbacken kommen auch an Deck und werden am Großmast
hochgeheißt. Den aller wertvollen Teile beraubten Kadaver des
Wals überlässt man den Haien und den Vögeln. Der Speck wird in
Würfel geschnitten und in den Schiffsraum geworfen. Später geht es ans
Einpacken der Fässer; diese Arbeit nimmt noch viele Stunden in
Anspruch. Von der Mannschaft ist ein "Speckkönig" gewählt, der in
den Raum runtersteigt und mit einer Speckgabel die Speckstücke auf Deck
wirft. Die Harpuniere lösen die Schwarte vom Speck, der
Speckschneider reinigt ihn von den noch anhaftenden
Fleischteilchen. Die Bootssteuerleute zerteilen die Speckstücke
mit dem Kappenmesser. Mittels Segeltuchschläuchen wird der Speck
dann in die leeren Fässer geleitet, der Forkentreiber schiebt die
Speckstücke in den Schlauch. Die Rollen bei dieser Arbeit sind
also fest verteilt. Dass die Verarbeitung von 20.000 bis 30.000
Pfd. Speck müde macht, glauben wir gern; danach kann die warme
Biersuppe schon munden. "
Seefahrer und Bauern im Kirchspiel Altenesch um 1800, Klaus
Grotevent, |
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Kehrten
dann die Fangschiffe zurück, verbreitete sich diese Neuigkeit mit den
Ruf:
"De Grolländers sünd wöller dar!"
Bald
darauf hatten nun auch die Familien die Gewissheit über ihre Ehemänner und Söhne
und doch ebenso wichtig über die offne Frage nach dem Fangergebnis
und damit auch
über das zu erwartende Partgeld. |